Daniel Behrendt
Beba Lindhorst
Daniel Behrendt
Daniel Behrendts Architekturmalerei zeichnet sich durch eine charakteristische Intensität aus.
Seine thematischen Schwerpunkte findet er in der Illustration Städtebaulicher Landschaften. Diese dienen nicht als Portraits geographischer Lokalitäten, sondern um Milieus zu skizzieren und spezifische Stimmungen und Atmosphären festzuhalten.
Für seine Malerei sammelt Behrendt Eindrücke und fotografische Momentaufnahmen auf seinen Wegen durch urbane Milieus. Er schreibt dazu: „Erstaunlich in welchen Hinterecken man bewohnte, zumeist brachial und erbarmungslos hingesetzte Betonkuben entdeckt. Wer lebt an einem solchen Ort, wie sieht dieses Leben aus und welche Parallelen lassen sich dort für die Allgemeinheit ziehen?“ Das Abgebildete in Behrendts Arbeiten soll deutlich aus der Ölfarbe heraus entstehen. Durch das Aufbauen von Schichtungen, was unter anderem auch dazu führt, dass die Struktur der Leinwand in den Hintergrund tritt, soll Materialität deutlich werden.
„Ich glaube an eine gewisse Kraft, die von der Farbe ausgeht und dem Gesehenen dazu verhilft, spürbar zu werden.“
So nüchtern seine Bilder auf den ersten Blick erscheinen, sie schaffen eine offenkundige Präsenz. Er findet Würde und Geheimnis in dem, was der Beobachter als anspruchslose und herzlose Architektur der Gegenwart bewertet. Die Mauer, der Putz, die Pigmente, das Fenster, der Vorsprung – ihre physische Präsenz ist frappierend, ganz ohne Anspielung und Maskerade.
In einer aktuellen Serie von Papierarbeiten, die eigens für die Ausstellung angefertigt wurde, zeigen sich einfache, geometrische Formen die zentral auf dem Format in Szene gesetzt werden.
Zu sehen sind schemenhafte Kreisformationen in etlichen Variationen, die zum einen durch ihre scharfen Konturen und konträr dazu, durch ihre Auflösungserscheinung bestechen. Eine exakte Formgebung steht im Gegensatz zur organischen Struktur des pastosen Farbauftrags, der das Papier beherrscht. Eine Einfachheit, das Spielerische und eine gewisse Leichtigkeit sollen in diesen Werken zum Ausdruck gebracht werden. Auch die Reduktion in der Malerei, die Gratwanderung zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion sind – wie in Behrendts anderen Arbeiten – feste Konstanten.
„Den Schwerpunkt meiner künstlerischen Arbeit bildet das Ausloten des Materials Ölfarbe. Dabei changieren meine Werke zwischen Abstraktion und Figuration, zwischen Figuration und Materialität.
Parallel zu meiner gegenständlich akzentuierten Arbeitsweise in Öl auf Leinwand, Objekt und Installation konzentriere ich mich gegenwärtig verstärkt auf das Erstellen von Arbeiten auf Papier. Diese Arbeitsweise findet ihren Ursprung in meiner architektonischen Malerei und widmet sich, in noch reduzierterer Form, der puren Materialität von Ölfarbe und seinem Bildträger.“
Daniel Behrendt
Daniel Behrendt was born in Stendal in 1980. He lives and works in Bremen.
EXHIBITIONS
2022POSITIONS Berlin Art Fair, Galerie Commeter;
Art Karlsruhe, Galerie Commeter;
Paper Positions Berlin, Galerie Commeter
2021Cologne Fine Art & Design, Galerie Commeter;
POSITIONS Berlin Art Fair, Galerie Commeter;
Paper Positions Berlin, Galerie Commeter
2020POSITIONS Berlin Art Fair, Galerie Commeter;
“Kontrast”, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main
2019“Ruhe”, (mit Kiyoshi Shiraishi) Palais für aktuelle Kunst, Glückstadt
2018“Ombrage”, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main;
“lab II/2018”, (mit Johannes Kersting) Evelyn Drewes Galerie, Hamburg
2016“Farbe – Daniel Behrendt & Tongdat Mahasuwan”, Galerie der Schlumper, Hamburg
2015“Kante”, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main;
“Noon”, Lippische Gesellschaft für Kunst, Schloss Detmold
2014“Stadt/Land/Schaft”, Gmünder Kunstverein, Schwäbisch Gmünd;
“Stadtgeflüster”, Marion Scharmann, Köln
2013“Walle”, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main
2012“Reduktion in der Malerei”, Kunstverein Wolfenbüttel
2011“Areal”, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main
2010“ Grau”, Städtische Galerie Delmenhorst;
“Secret Places”, Künstlerstätte Stuhr/ Heiligenrode
2009“Wand”, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main
2008“Preisträger des Logenpreises”, Logen-Haus, Bremen;
“Fassaden”, Galerie Leuenroth, Frankfurt am Main